Das Tor der Welten

cf Schattentor

"Ewiges Wache halten bescheuertes!" schimpfte sie vor sich hin und kam nun grummelnd zu diesem Tor. Der Tag war wirklich so richtig mies für sie, noch war zwar kein Himmelsengel zu sehen, aber wenn, dann würde es bestimmt Stunk geben! Sie war definitiv nicht gut gelaunt und auch nicht auf ein nettes Pläuschchen aus...

Also stellte sie sich an die Wand und lehnte sich dann an. "Kommt doch sowieso keiner." murrte sie, wobei sie sich das nicht nur dachte, sondern auch einfach aussprach.

Erstpost:

Nate schlenderte gemütlich zum Tor der Welten. Den Schattenegel sah er schon von weitem. Die schwarzen Flügel der Frau hoben sich deutlich ab.
Er selbst hatte seine weißen Flügel eng angelegt.
Er nickte dem Schattenengel nur kurz zu und lehnte sich auf seine Seite des Tores. Das würden wieder mal lange 6 Stunden werden.
Mit gerunzelten Stirn dachte er an seinem Sohn. Er hatte im Palast die Bitte gestellt auf seinen Sohn aufpassen und ihm bei gelegenheit zu sagen was er war. Noch wurde darüber beraten.

Es dauerte nicht lange und ein Himmelsengel kam ebenfalls zum Tor um mit ihr gemeinsam Wache zu schieben. Sie würdigte den Mann keines Blickes und starrte stattdessen auf ihre Fingernägel. Die hatten eine Maniküre wieder mal nötig, daher zog sie aus ihrer Tasche, die sie immer bei sich trug eine Feile heraus und begann sie zu feilen. Das musste ziemlich dämlich wirken, aber ihr war langweilig und sie hatte nichts besseres zu tun. Als sie fertig war, steckte sie die Feile wieder ein und sah nun das erste mal auf.

"Na, auch eingeteilt worden?" Eine blöde Frage, denn er war ja hier und das würde nie und nimmer jemand freiwillig machen...Nun legte auch sie ihre Flügel an und seufzte.

Nate sah zu der Frau rüber, als sie ihn fragte ob er auch eingeteilt worden wäre.
"Sonst wäre ich wohl kaum hier oder!", antwortet er stirnrunzelnd und schüttelte leicht den Kopf. "Was n das für ne dumme Frage!", fügte er dann noch hinzu und grinste frech.
So ein kleiner Zoff mit einem Schattenengel würde ihn wenigstens von seinen Gedanken an seinen Sohn abhalten.

Sie biss die Zähne zusammen. "Tja, eine blöde Frage eben, wie du schon selbst deine Frage beantwortest!" gab sie giftig zurück und sah ihn böse an. Cassy konnte diese blöden eingebildeten Himmelsengel nicht ausstehen, sie sich für was besseres hielten...so war ihre Meinung.

"Hmmm, hast ziemliches Pech gehabt bei der Einteilung wie?" Sie lachte boshaft und ließ sich nicht anmerken, dass ihr das hier gewaltig auf den Zeiger ging. "Schon lange nicht mehr auf der Erde gewesen nehme ich mal an." meinte sie, nachdem sie Nate abschätzig gemustert hatte.

Nate lies sich nicht prvozieren.
"Hm, sagen wir mal ich hab mit meinem Gegenüber ziemlich Pech gehabt. Eigentlich sind die Schattenengel auch ziemlich gebildet, du scheinst eine Ausnahme zu sein!"; sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen.
"Nein, wie kommst du denn da drauf? Ich bin vor zwei Tagen von meinem Auftrag zurück gekommen, aber du siehst aus als würdest du die Luft da unten vermissen!"; stihelte er leicht und grinste frech.

Sie zog eine Braue nach oben und legte den Kopf leicht schräg. "Gebildet? Sollte ich das Wort denn kennen?" tat sie nun wirklich auf dumm und tippte sich nachdenklich an die Lippe. "Hmm...vielleicht hast du dich da etwas geirrt..." Ein leichtes fieses Lächeln trat auf ihre Lippen. "...nicht du hattest Pech mit deinem Gegenüber, sondern wohl eher ich...du bist so ziemlich das langweiligste was mir jemals untergekommen bist und wenn du nicht weiter weißt, wirst du beleidigend."

Cassy zog einen Schmollmund. "Sollte ich jetzt beleidigt sein? Hm...ich denke mal nicht...dazu hab ich grad keine Lust mein Lieber, SORRY." Lachend drehte sie ihm den Rücken zu. "Ach und ich war erst gestern auf der Erde mein Lieber, ein paar nette Seelen holen...gute Ausbeute gestern und ihr seit zu spät gekommen. Demnächst werden wir auch wieder ein paar neue Engel haben...ich hab da schon wieder ein paar an der Angel." Lachend sah sie über ihre Schulter zurück zu Nate.

"Hoffentlich hast du euch ein paar intelligente Seelen mit eingefangen.", sagte er schlicht und lehnte sich wieder an den einen Torpfosten.
"Ich war beleidigend? Ich bin doch ein Himmelsengel, da kann ich doch garnicht beleidigend werden.", sagte er und lächelte charmant. "Weist du, zuspät das ist immer so eine Sache. Viel später euch eure Engel wieder ab zu werben macht viel mehr spaß und soweit ich weis hat das in der letzen Zeit sehr gut geklappt. So einige neue Gesichter habe ich heute Morgen gesehen und die hatten graue Flügel, müssen also von euch gekommen sein, naja, bei euch da unten wollte ich auh nicht leben.", fügte er noch hinzu und verschränkte die Arme hinterm Kopf.

"Na klar doch, immer nur das beste vom besten mein Schätzchen." Lachend drehte sie sich wieder zu ihm um. "Hmm...kann sein, aber graue Flügel gibts bei uns auch zu genüge, also ich würde sagen unentschieden. Wir tauschen doch gerne die Idioten gegen die besser qualifizierten Engel..." Sie lächelte. "Meinst du ich lasse meine besten Leute aus meinen Fängen? Pfff...da wäre ich ja selbst blöde, wie du ja sagt...aber so dumm bin ich gar nicht, das kannst du mir glauben...unterschätz mich mal nicht."

Sie lachte leise. "Vielleicht bekomm ich deinen Sohn ja auf meine Seite...ich bin gespannt..." Frech sah sie ihn an. Das war sein wunder Punkt, so dachte sie und vermutlich hatte sie da auch Recht. "Stell dir nur mal vor...Vater GEGEN Sohn, wie schön das doch wäre." Gelassen musterte sie ihn.

In seinen Ohren rauschte es, als sie seinen Sohn erwänte, nach außen hin blieb er jedoch gelassen.
"Meinen Sohn also... hm... da er unter den Menschen lebt, mein Blut durch seine Adern fließt und du... nun ja ziemlich billig aussiehst, denke ich mal nicht das du eine all zu große Gefahr darstellen solltest. Nigal weis schon was gut für ihn ist und mit welcher Art von "Frau" er sich abgeben sollte.", sagte er ruhig und warf ihr dabei einen skeptischen Blick zu.

"Ach? Da haben wir ja wieder das beleidigende, dass du vorhin vehement abgestritten hast..." Lächelnd trat sie ein paar Schritte auf ihn zu, blieb dann aber doch stehen und sah ihn nur lange an. "Billig sehe ich also aus? Soso..."

Cassy strich sich grinsend durch ihre wirren Locken. "Ich denke nicht, dass ich so auf die Erde gehen würde...weißt du, ich bin ziemlich wandelbar...und ich kann auch ganz bestimmt den Typ Frau darstellen, den DEIN Sohn attraktiv und anziehend findet...das ist für mich kein wirkliches Problem." Sie beobachtete ihn um seine Reaktion einschätzen zu können. Er gab sich lässig, aber unter der Oberfläche brodelte es bestimmt ziemlich. "Wir werden ja sehen..." murmelte sie dann und wandte sich wieder ab.

"Beleidigend? Nein...ich spreche nur die Wahrheit, aber wenn du die Wahrheit nicht erträgst, dann werde ich es lassen.", sagte er grinsend.
"Hm... ganz schön feige was du da machst... also seit ihr Schattenengel nicht nur dumm, sondern auch feige... hätte ich nicht gedacht. Du hast scheinbar nicht den Mut mich direkt an zu griefen, also musst du alles über meinen Sohn machen. Aber keine Sorge... Nigel weis selbst was gut für ihn ist UND er ist ein GUTER!", fügte er hinzu und lächelte wieder charmant.
"Das waren im übrigen wieder keine Beleidigungen sondern die Wahrheit!", sagte er lachend.

Sie verdrehte die Augen. "Reine Auslegungssache." Leise lachend sah Cassy ihn an. "Du drehst dir die Dinge so, wie du sie willst...dein Sohn ist gut...ich greife nicht dich direkt an...mag vielleicht stimmen, aber warum bist du dir so sicher, dass DEIN Sohn nun gut ist? Nur weil er Bulle werden will?" Frech musterte sie ihn. "Es gibt auch böse Cops...vergiss das nicht."

"Und das ist nun auch die Wahrheit. Schau dir doch nur mal die Nachrichten an...Cops, die auf einen wehrlosen Mann eintreten und schlagen, obwohl sie wissen, er ist unschuldig und dann noch vor Gericht lügen." Gelangweilt streckte sie sich. "Ich sag ja nicht, dass das auf jeden Polizisten zutrifft, aber es gibt auch unter ihnen schwarze Schafe...vielleicht ist dein netter Sohn ja auch bald einer von der Sorte...wie willst du es verhindern?"

"Wenn ich das Verraten würde, dann wäre es ja keine geheime Strategie mehr. Aber fals dich wirklich interessiert, was mich so sicher macht... seine Seele ist rein!", sagte Nate grinsend.
"Was ist eigentlich so toll daran anderen Schaden zu zufügen? Wie kann man an sowas Spaß haben? Das können doch nur Bekloppte toll finden. Naja, du wirst wohl nicht umsonst ein Schattenengel sein.", sagte er und zuckte mit den Schultern.

"Ach, geheim...natürlich. Dann steht es mir nicht zu weiter danach zu fragen." Immer noch lächelte sie und sah ihn einfach nur an, doch als er dann fragte, was einen überhaupt dazu bewog, ein Schattenengel zu werden und somit anderen zu schaden, verzog sich ihr Gesicht zu einer ziemlich unschönen Fratze.

Doch dann sah sie auch schon wieder normal aus...höchstes etwas verbittert und das Lächeln war verschwunden. "Warum? Fragst du mich das allen ernstes? Mein Leben war richtig scheiße...ich hab jetzt die Möglichkeit mich zu rächen...auch wenn das eine blöde Erklärung ist, aber so ist es!" Dann seufzte sie und setzte sich auf den Boden. "Ich bin nicht durch und durch böse, wie manche anderen, aber ich habe mich für diese Seite entschieden...warum sollte ich das jetzt ändern?"

Nate hörte ihr zu und sah genau das sich ihr Gesichtsausdruck kurz veränderte.
"Rächen schön und gut, aber du schadest auch unschuldige. Was hat dir mein Sohn getan, dass du ihm schaden willst?", fragte er sie ernst und sah ihr direkt in die Augen.
"Ich weis nicht was dir passiert ist und wie du umgekommen bist. Trotzdem schadest du Menschen, die mit deinem Pech nichts zu tun hatten.", wies er sie zurecht.

"Was dein Sohn damit zu tun hat? Er ist mein Auftrag, ganz einfach. Ich bekomme Aufträge und erfülle sie...so ist das jetzt. Das ist meine Aufgabe." Lange schwieg sie und starrte auf den Boden. "Das ist mein Job."

"Ich schade also unschuldigen? Mag vielleicht sein, aber keiner hat eine blütenreine Weste! Steuerhinterziehung, Diebstahl, Betrug irgendeiner Art, Mord..." Dann begann sie plötzlich zu lachen und sah zu ihm auf. "Das beschreibt so ziemlich mein Leben...nur das ich weder Steuern hinterzogen noch jemals gemordet habe...aber alles andere...das war ich...beschreibt mein Leben ganz gut." Schon war ihr Lachen abgeklungen und sie starrte ihn an. "Wie ich umgekommen bin geht dich wirklich nichts an, ich war selbst schuld, dass ist mir bewusst, aber man hätte mich nicht liegen lassen müssen wie ein Stück Dreck!" Bei dem letzten Wort wurden ihre Augen kurzzeitig pechschwarz und sie sah in dem Moment wirklich böse und total verbittert aus.

Nate dachte kurz an seinen eigenen Todestag. Er war zu spät von seinen Freunden gesehen worden und nur deshalb ertrunken. Kurz verdunkelte sich sein Gesichtsausdruck, doch dann sah er Cassandra wieder an.
"Jeder hat schon mal gelogen oder mist gebaut, aber trotzdem hat nicht jeder so etwas verdient. Unsere Aufgabe ist es genau solchen Menschen zu helfen, sie von der Falschen Bahn weg zu locken. Ihnen wieder den richtigen Weg zeigen. Vielleicht waren für dein Unglück ja Schattenengel verantwortlich.", sagte er mit nachdruck und sah sie an.
Sie litt und das sah er ihr an. Plötzlich hatte er Mitleid mit ihr.
"Bist du jetzt glücklich? Glaubst du das dein leben jetzt einen besseren Sinn hat?", fragte er vorsichtig.

"Ist das so?" immer noch sah sie ihn nicht wieder an. Sie wollte das alles vergessen, aber es klappte nicht...sie konnte ihre Vergangenheit nicht vergessen und das ließ sie so "böse" werden. "Ihr helft ihnen also? Aha...und wir schaden ihnen? Meinst du, dass das so ist? Wir bringen keinen um oder quälen sie. Wir zeigen ihnen nur auf, was sie bei uns machen können, es ist ihr freier Wille zu einem Schattenengel zu werden."

"Die Häufigsten Gründe sind Rache...es mag idiotisch sein, so einen Grund herzunehmen, aber warum tut ein Mensch böse Dinge die verboten sind? Weil es ihm nicht gut geht...oder etwa nicht?" fragend sah sie ihn an. Als seine Frage kam, starrte sie ihn lange nur an. "Sollte ich denn glücklich sein?" kam dann statt der Antwort eine Gegenfrage.

"Ihrh lehrt ihnen Hass und gewalt. Wir verscuhen das zu verhindern. Ihr wollt sie aus ihrem Leben reißen, wir versuchen ihnen ein besseres Leben zu geben. Wir helfen ihnen ihr Leben wieder zu leben. Wir reißen niemanden aus seinem Leben. Wir wollen das die Menschen möglichst lange leben.", sagte er rhig und ging einen Schritt auf sie zu.
"Jeder sollte glücklich sein und wenn du es so nicht bist, dann versuch etwas an deinem Leben zu ändern. Cass... niemand wird zu irgendetwas gezwungen.", sagte er sanft und lächelte.
"Du musst nur den Sinn deines Lebens finden!", fügte er noch hinzu.

Als er ihr Leben beschrieb, ihr aktuelles, wurde ihr eiskalt und sie begann zu zittern. "Halt deinen Mund." flüsterte sie und machte einen Schritt zurück, als er auf sie zutrat. "Ich werde gar nichts ändern! Ich werde meinen Job machen! Ich werde auf die Erde gehen und das erledigen, was man mir aufträgt." Das sich bei seinen Worten ihre Flügel etwas aufhellten, merkte sie nicht einmal. "Ich mach einfach meinen Job und das wars! Was sollte ich denn ändern? Ich hab was zu tun..."

Noch einen Schritt trat sie zurück, allerdings stieß sie da gegen eine Felswand und ließ sich dann auch einfach runterrutschen. "Ich bin kein Monster, ich mach doch nur das was man mir sagt."

Nate lies sich nicht beirren, als sie sich hinsetze ging er neben ihr in die Knie. Seine weißen Flügel entfalteten sich. Vorsichtig nahm er ihre Hand.
"Cass, das alles macht dich doch nicht glücklich. Du kannst doch nicht nur für deinen Beruf leben. Was ist mit deinen eigenen Vorstellungen und deinen eigenen Wünschen? Die sollten an erster Stelle stehen.
"Ich hba nicht gesagt das DU ein Monster bist. Aber du Leidest und das ist nicht fair. Jeder sollte sein Leben genißen. Lass mich dir ein anderes Leben zeigen!", bat er sie sanft und sah ih wieder in die Augen.

Er kam trotzdem näher und sie konnte ja nicht weiter zurückweichen, also blieb sie wo sie war. Nate ergriff ihre Hand und redete wieder auf sie ein. "Ich hab keine Wünsche und Vorstellungen." meinte sie abwehrend und entzog ihm ihre Hand. "Wozu auch? Sie würden sich ja doch nie erfüllen." Sie drehte ihren Kopf weg und sah ihn nicht mehr an. "Du willst mich doch nur auf eure Seite ziehen, dass ist alles...du willst nur wieder einen mehr in deinen Reihen, mehr ist das nicht."

Cassandra begann zu zittern. Sie wollte nicht losweinen, aber er redete von einem Leben, dass schön sein sollte, was sie nie wirklich gehabt hatte...außer am Anfang ihres Lebens vielleicht...und in ihrer Kindheit, aber danach war es schlagartig bergab gegangen. Natürlich hatte sie Wünsche, aber wer sollte ihr die Erfüllen? Cassy wollte nicht mehr alleine und einsam sein...aber wie sollte sich das ändern lassen? Sie war nicht wirklich nett...weil sie es gar nicht erst versuchte. Langsam liefen ihr kleine Tränen über die Wange. "Lass mich in Ruhe." murmelte sie, lange nicht mehr so abwehrend wie zuvor.

Nate lies ihre Hand los und hörte ihr stumm zu.
"Jeder hat Wünsche und Vorstellungen.", sagte er sanft und als er sah das sie weinte, da nahm er sie trotz ihres "Lass mich in Ruhe" in den Arm. Seine Flügel legte er schützend um sie.
"Ist ja gut... nicht weinen... gib mir die Chance es dir zu zeigen und bilde dir danach deine Meinung. Ich will dich glücklich machen... dich nicht zu uns rüber ziehen.", sagte er sanft und strich ihr über die Wange.